Gute Werbeartikel passend eingesetzt sind eine Kunst, denn für ein meist überschaubares Invest ist man dauerhaft beim
Kunden präsent. Umso wichtiger ist es daher, dass die Artikel welche als Botschafter des Unternehmens eingesetzt werden,
einen hochwertigen und funktionalen Eindruck vermitteln.
Als beliebter Eyecatcher und Türöffner spielen Werbemittel auch im Postmailing eine wichtige Rolle. Wir freuen uns mit dem
Werbemittel-Profi Christof Eul darüber zu sprechen.
Experteninterview
interfon adress: Lieber Herr Eul, die Zeit bis Weihnachten drängt: Gibt es neben dem Kugelschreiber weitere Werbeartikel, die ich in einer Woche bei mir im Büro haben könnte?
Christof Eul: Kleine Anerkennungen, die jeder gern bekommt, können meist schnell geliefert werden, sei es süßes Konfekt, eine Kuscheldecke für das Homeoffice oder die Lieblingstasse. Wenn der Kunde sich schnell entscheidet und die notwendigen Grafiken parat hat, geht das Drucken oder Branden auch in der Vorweihnachtszeit sehr schnell.
Für unseren Marketingmix eignen sich Werbeartikel, die wir klassisch auf Präsenzveranstaltungen verteilen, aber auch in größerer Auflage per Post verschicken können. Was muss ein Produkt erfüllen, damit Sie es für diesen Mix empfehlen können?
Für Präsenzveranstaltungen eignen sich sehr viele Artikel. Gut ist es immer, wenn diese zum Kunden und dessen Konzept gezielt ausgewählt werden. Die Gummibärchen sind schnell aufgegessen und die Standardkekse bleiben auch nicht lange beim Kunden im Gedächtnis. Ein Werbeartikel mit Pfiff, ausgefallener Haptik, einem Gebrauchswert und vor allem Bezug zum beworbenen Produkt und/oder Image des Werbenden bleibt lange beim Kunden im Gedächtnis haften.
Für ein Postmailing kommen wegen des Portos meist leichte und dünne Produkte infrage. Beliebt sind zum Beispiel Haftnotizen, Schlüsselanhänger, Lineale, Eiskratzer oder Kalender. Das Design sollte immer der Kampagne angepasst sein, damit der Wiedererkennungs- oder Aha-Effekt beim Kunden ein positives Gefühl erzeugt.
Je hochwertiger mein Produkt, desto hochwertiger sollte auch der Werbeartikel ausfallen, oder?
Das macht unbedingt Sinn. Wer hochwertige Erzeugnisse herstellt, der sollte nicht an der Wertigkeit des Werbeartikels sparen, das wäre einfach unglaubwürdig. Wobei ein hochwertiger Werbeartikel nicht unbedingt sehr teuer sein muss. Auch eine hochwertige Gestaltung erzeugt besondere Werbeartikel. So können vollflächige Image-Bilder im Digitaldruck auf vielen Artikeln Emotionen beim Kunden wecken.
Wie könnte man so etwas in ein hochwertiges Postmailing verbauen?
Locken Sie Kunden mit einem zweiteiligen Einladungsmailing auf den Messestand: „Wir senden ihnen ein Etui mit Batterien und sie erhalten bei uns auf dem Stand eine hochwertige LED-Taschenlampe.“
Jetzt in der Coronazeit, haben wir auch viele Mailings mit ganzen Geschenksets an Einzeladressen verschickt. Einladungen zu Onlineseminaren wurden mit personalisierten und zum Thema passenden Artikeln wie Headsets, Handy-ständern mit Induktionsladegerät oder Schreibsets bestückt. Die einzelnen Teile werden natürlich immer mit dem Namen des Empfängers versehen und in einer CI-gerechten Box des versendenden Unternehmens verpackt.
Für die Weihnachtsfeiern, welche letztes Jahr nicht stattfanden, gingen viele nette Pakete an die Mitarbeiter als Homoffice-Motivations-Päckchen oder einfach als Dankeschön. Mit Tee und Kuscheldecke, Wärmflasche und Schokolade erreicht man eine große Bandbreite an Zielgruppen. Auch an Kunden, die vom Außendienst nicht besucht werden konnten, gingen nette Päckchen als Erinnerung und zur Wahrung der Kontakte.
Sind Werbeartikel Trends unterworfen? Wurden vor 20 Jahren komplett andere Werbeartikel bestellt?
Die Basics gehen immer: Regenschirme, Kugelschreiber, Baumwolltaschen, Tassen, Polo-Shirts… Ein kleines Geschenk ist immer eine positive Atmosphäre für einen Kontakt, eine Gesprächseröffnung oder ein Reminder. Aber es gibt definitiv Trendartikel, die kommen und gehen: Wie die Fidgetspinner oder hoffentlich die Corona-Masken mit Logo. Artikel wie USB-Sticks oder Powerbanks gab es vor 20 Jahren noch nicht, nun sind sie Dauerbrenner. Auch Lanyards sind bei Messen und Veranstaltungen nicht mehr wegzudenken.
Vor allem haben sich aber die Veredelungstechniken rasant weiterentwickelt. Wir können Flaschen rundum bedrucken und lasern oder Bilder im Digitaldruck vollflächig auf Werbeartikel aufbringen. Oberflächen können extra soft oder rau gestaltet werden. Das eröffnet eine viel größere Bandbreite an Möglichkeiten zur Übermittlung von Botschaften und Optiken.
Der neue große Trend ist Nachhaltigkeit. Recycling, Upcycling, biologisch abbaubare Materialien, Langlebigkeit und Schadstofffreiheit sowie sozialverträgliche Herstellung sind hier die Stichworte.
Fünf Tipps für den Werbemitteleinsatz:
- Einsatzart geplant? (Versand, persönlich, Messe, Verkaufsverstärker)
- Zielmenge mit Budget vereinbart?
- Identifikation zur Zielgruppe und eigenem Unternehmen vorhanden?
- Nachhaltigkeit und Qualität vorhanden?
- Werbeanbringung im Corporate Identity möglich?
Christof Eul
Geschäftsführer
prodono GmbH
www.prodono.de